Glossar
Name des Begriffes: Melisse

Melissa officinalis

Melisse wird seit Jahrtausenden volks- und schulmedizinisch genutzt. Ihr intensiver Zitronenduft unterscheidet die offizinelle (= in der Pharmazie verwendete) von den medizinisch weniger stark wirksamen Melissenarten. 

Botanisches:
- Lateinischer Name: Melissa officinalis
- Trivialname: Zitronenmelisse
- Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
- Verbreitung: Melissen sind fast weltweit zu finden, das Haupt-Verbreitungsgebiet ist der Europäische Raum.

Die Abgrenzung der verschiedenen Melissenarten gestaltet sich schwierig, die medizinisch genutzte Zitronenmelisse ist klar identifiziert, aber wieviele andere Melissenarten es gibt ist zur Zeit noch nicht geklärt. Man geht von drei bis vier aus, die aber alle weniger medizinisches Potential haben als die echte Zitronenmelisse.

Für die Hausapotheke lässt sich Melisse problemlos im Topf oder im Beet ziehen, solange man ihr einen halbschattigen Standort und reichlich Feuchtigkeit gönnt ist sie sehr vital und durchsetzungsfähig. Sie verbreitet sich über Samen und Ableger und kann an günstigen Standorten durchaus zur Konkurrenz für andere Pflanzen werden kann. Also bei engen Platzverhältnissen eher im Topf kultivieren.

Medizinisches:
Wirksame Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Rosmarinsäure, Bitterstoffe, Triterpensäuren und Flavonoide

Melisse wirkt innerlich (als Tee oder Extrakt angewendet) beruhigend, krampflösend, verdauungsanregend, blähungswidrig und ist in Vitro (im Labor, bzw. im Reagenzglas) gegen Herpesviren.
Stark antiviral wirksam. Was man inzwischen auch in einigen Studien mit Menschen nachweisen konnte.
Diesen antiviralen Effekt macht man sich bei der Behandlung von Fieberblasen zunutze. Die leicht desinfizierende Wirkung des ätherischen Öls wirkt hier unterstützend.
Das hauptsächliche Anwendungsgebiet sind aber traditionell diverse Verdauungsbeschwerden.
Durch die ausgeprägt beruhigende Wirkung bietet sich die Melisse vor allem dann an, wenn Verdauungsbeschwerden mit Stress einhergehen, sie eignet sich aber auch durchaus als mildes Schlafmittel. Schon das Einatmen des ätherischen Öles erzeugt eine entspannende Wirkung.
Auch im Mund und Rachenraum zeigt sie eine gute Wirkung, sei es bei Halsschmerzen, kleinen Verletzungen, Aphten, Zahnfleischbluten und nach zahnärztlichen eingriffen.

Quellen:

Lehrbuch Phytotherapie

Volker Fintelmann
Verlag: Haug

Teedrogen und Phytopharmaka
Max Wichtl et al
Verlag: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart

Bild: CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org/w/index.php



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